Billiger ist nicht immer besser!

Zwei Brücken, sie symbolisieren, dass günstig nicht gut sein kann... auch in der Public Relation

Wie ich durch einen billigeren Konkurrenten einen langjährigen Kunden gewann

Ich habe den Telefonhörer noch in der Hand. Mein Gesprächspartner hat längst aufgelegt. In meinem Kopf rattert es ich bin wütend, erstaunt, traurig – alles gleichzeitig.

Was hat er gesagt? „Claudia, wir haben ein Angebot von einem anderen Unternehmen bekommen, die bringen uns auch in die Fachzeitschriften, aber zum drittel von Deinem Preis“

Waaas, wie geht das. Ich habe doch als junges Unternehmen die Preise doch schon so günstig kalkuliert, dass ich fast draufzahle. Wie können die so billig anbieten????

Was habe ich gesagt? „Ok, lass uns die Zusammenarbeit auflösen. Aber unter einer Bedingung: Wir bleiben in Kontakt und Du erzählst mir, wie die Arbeiten“

Ich versuchte das Gespräch noch einmal für mich zu analysieren. Was sich daraus entwickeln sollte wusste ich zu diesem Zeitpunkt nicht.

Genau dies lief vor einigen Jahren mit einem meiner ersten Kunden ab. Er hatte mich damit beauftragt, eine Produktmeldung für ihn zu schreiben und dafür zu sorgen, dass diese in den Fachzeitschriften erscheint. Dazu schreibe ich nicht nur den Text und schicke ihn an die Redakteure. Ich rufe diese auch regelmäßig an und erinnere daran. Wie kann man diese Arbeit so günstig anbieten?

Gar nicht. Das Unternehmen machte das nicht. Im Gegensatz dazu, packten die die Presseunterlagen auf eine Homepage und hofften, dass die Redakteure selbständig danach suchten.

Als ich dies erfuhr, hatte ich Bedenken. Schließlich bekommt jeder Redakteur mindestens 20 Meldungen und ist froh, wenn er die Mails durcharbeiten kann. Aber ich war unsicher.

Doch meine Intuition sollte sich bestätigen: Nach einem halben Jahr rief der Kunde wieder an uns sagte: „Wir haben bis heute keine Veröffentlichungen. Es hat nicht funktioniert“.

Gemeinsam entschlossen wir, dass wir die Aufhebung des Vertrags „einfach vergessen“ und weiter machten.

Das Resultat: Wir haben etliche Veröffentlichungen erzielt (auch weil das Produkt super ist). Der Kunde wusste meine Arbeit noch besser wertzuschätzen und wir haben so lange zusammengearbeitet, bis seine Tochter ins Unternehmen einstieg und meine Arbeit übernahm.

Fazit: Gute Arbeit hat ihren Preis!